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1. Reindling-Prämierung

Der Reindling – ein Stück Kärnten

Für Nichtkärntner:innen mag der Kult um den Reindling zu Ostern manchmal recht eigenartig anmuten. Für uns ist es einfach ein auf Ostern konzentriertes geschmackliches Ereignis. Nicht der Reindling an sich, dieser wird durchaus auch bei anderen Gelegenheiten gebacken. Aber Reindling mit Osterschinken? Das gibt es wirklich nur in Kärnten und nur zu Ostern und genau hier scheiden sich die kulinarischen Geister von Kärntner:innen und Nichtkärntner:innen.

Machen wir doch einen Wettbewerb

Es war vor wenigen Wochen eine spontane Idee, den besten Kärntner Reindling zu suchen. Wir setzten alle Hebel in Bewegung, um innerhalb dieser kurzen Zeit die Prämierung zu planen, Reindlingbäcker:innen einzuladen, Preise festzulegen, Juror:innen zu suchen. Ja, es war auch für uns Neuland und wir stürzten uns voller Begeisterung in dieses Kärntner Thema. Nur ohne Schinken, denn dieser kärntnerisch, kulinarische Höhepunkt soll wirklich dem Osterfest vorbehalten bleiben, und nicht am Palmsamstag oder in diesem Fall auch am 1. April bereits genossen werden.

Vor der Verkostung: Die Jury mit Bürgermeister Martin Kulmer, Harald Knauder, Günter Pöcher, Nicole Mayer, Hannelore Regenfelder, Elisabeth Kirsch, Antonio, Matthias und Sofia.

Die Zeit zwischen der Idee und dem mit Palmsamstag doch in Osternähe festgelegten Prämierungstermin verstrich, die Anmeldungen tröpfelten eher zögernd ein und wir fürchteten schon, mehr Juror:innen zu haben als Reindlinge.
Doch dann dürfte sich die Idee herumgesprochen haben und neben den über 30 Anmeldungen erhöhte sich die Zahl der Teilnehmer:innen am Verkostungstag auf für uns überraschende 47. Was für ein Bild! Was für Vielfalt an unterschiedlichen Backwerken.

Süße Verführungen

47 Reindlinge! Diese mussten erst einmal verkostet werden. Doch unsere engagierten Juror:innen unter der professionellen Führung von Harald Knauder und Günter Pöcher kosteten sich mit Begeisterung und Neugierde durch die optisch und geschmacklich variierenden Reindlinge. Neben dem Bürgermeister Martin Kulmer bereicherten Hannelore Stromberger, Nicole Meyer und die Diätologin Elisabeth Kirsch mit den weiteren wichtigen Stimmen Antonio, Matthias und Sophie die Jury. Beurteilt wurden neben dem wichtigsten Punkt: Geschmack auch Farbe, Konsistenz, Saftigkeit und was halt sonst noch diese süße Verführung ausmacht. Da und dort konnte ein „der ist echt gut“ vernommen werden und es schien ein Reindling besser zu zu schmecken als der andere.

Es war keine leichte Entscheidung. Gewissenhaft wurde verkostet, besprochen, notiert. Am Ende belegten 6 Reindlinge punktegleich den ersten Platz, dicht gefolgt von den weiteren 41. Einen Sonderpreis erhielt verdient ein gluten- und laktosefreier Reindling, eine backtechnische Herausforderung, was jede:r bestätigen kann, die/der sich einmal drüber getraut hat.

Die besten Reindlinge

Mit 4,8, von 5 Punkten gewannen die für unsere Geschmacksknospen perfekten Reindlinge von (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Gigacher S.
  • Gössnitzer
  • Oggertschnig
  • Schaffer H.
  • Wadlegger R.
  • Wieser N.

Die Sieger:innen freuten sich über ein Reindlingsformenset aus der Keramikwerkstatt Puck, Zirbenholz-Brottopf vom Meisterdrechsler Krainer, Pinocchio-Puppe von Holzkopf – Spielzeug Design bzw. eine hochwertige Edelstahlthermosflasche aus dem ÖkoPlatzerl.
Letztendlich begeisterte jeder einzelne Reindlung und die lebhaften Gespräche im Publikum zeigten auch, dass Geschmäcker doch verschieden sind und somit für irgendwen jeder Reindling den ersten Platz belegt hätte. Alle anderen Teilnehmer:innen, die sich Platz Nummer 7 geteilt haben, durften sich eine Kleinigkeit aus dem vielfältigen Kunsthandwerksangebot von KUNST & WERK als Anerkennungspreis für das Mitmachen aussuchen.

Akustischer Genuss

Wohl auch eine Premiere am Hauptplatz in St. Veit an der Glan wird die Kombination Reindling mit Dudelsack gewesen sein. Für den musikalischen Beitrag sorgte die Musikgruppe mit Verena Hartlieb (Dudelsack), Harald Skorianz (Gitarre) und Nataša Konzilia (Percussion). Diese ungewohnten Klänge begeisterten nicht nur beim Zuhören, sondern veranlassten auch zum Tanzen.

Schön war’s

Wir sagen ein herzliches Danke an alle, die dabei waren, organisiert, gebacken, verkostet und bewertet, musiziert oder auch einfach nur so vorbeigeschaut, genascht, genossen untereinander gefachsimpelt und mit uns getratscht haben. Übrigens wurden die übrig gebliebenen Reindlingsstücke noch am selben Tag dem Roten Kreuz für die St. Veiter Tafel übergeben.

Mit oder ohne Loch in der Mitte?

Schlussanmerkung: Neben dem Geschmack wird auch viel über die originale Form eines echten Kärntner Reindlings diskutiert. Nein, es ist nicht die Gugelhupfform mit Loch in der Mitte, sondern eben die Rein, eine Keramikbackform ohne Öffnung in der Mitte, in welcher der doppelt zusammengerollte Reindling gebacken wird. Die Form des Reindlings wurde bei uns selbstverständlich nicht bewertet, Vom Reindling aus der Rein, aus der Gugelhupfform oder in jeder anderen Gestalt war uns das Gebäck willkommen. Der Geschmack und die in jeden einzelnen Reindling hineingelegte Liebe und Begeisterung war wichtig – alles andere hätten wir als ungerecht empfunden. Ganz im Sinne des Jurymitglieds, Kirsch: „Es war faszinierend, wie sich in jedem einzelnen Reindling die Individualität der Bäckerin oder des Bäckers wieder findet.“

Wer auf den Geschmack gekommen ist und selbst einen originalen Kärntner Reindling backen möchte, findet bei uns natürlich auch die perfekte Form … ohne Loch in der Mitte – aus Keramik. Farbenfroh und bunt … also für jeden Geschmack.

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