Die Stärke unseres Vereins zeigt sich nicht nur in der Regionalität unserer kulinarischen und handwerklichen Produkte, sondern vor allem auch in der Unterschiedlichkeit dessen, was wir produzieren. Vielfalt! An Persönlichkeiten, an Ideen, an Arbeitsprozessen und den daraus entstehenden Produkten. Etwas Wunderbares!
Natürlich sind wir selbst von den Dingen, die unsere KolegInnen machen, fasziniert. Da ergibt es sich ganz automatisch, dass man einmal etwas Neues ausprobieren möchte, dass man auch einmal in das Tun und Schaffen der/des Anderen hinein schnuppern will. Gerade das Unterschiedliche macht neugierig:
Melanie, die sich mit viel Herzblut mit ihrem Zero-Waste-Engagement für eine plastik- und müllfreie Welt einsetzt und sich damit weit über KUNST & WERK hinaus einen Namen gemacht hat, war schon seit langem von Sigrids Ecoprint fasziniert. Nun hatte sie die Gelegenheit, diese Technik selbst auszuprobieren …
… doch lassen wir Melanie einfach selbst zu Wort kommen, wie sie einem geliebten Kleidungsstück mit der Ecoprint-Methode und Sigrids Unterstützung ein neues Kleiderleben einhaucht:
Aus Alt mach Neu – mit Ecoprint!
Wer Melanie kennt weiß, dass sie sich gerne von Dingen frei macht, die sie nicht mehr braucht oder mag, andererseits aber auch eine starke Affinität zu Upcycling und Re-Use hat. So gibt sie ihre Kleidungsstücke, die sie nicht mehr trägt, gerne zum Kleidertauschz, der jedoch pandemiebedingt akutell nicht stattfindet. So ist in ihr der Wunsch entstanden ihren grauen Baumwoll-Cardigan, mit der Hilfe von unserer Kollegin Sigrid mit Naturmaterial zu bedrucken.
So habe ich Sigrid Häuserer, die sich mit Ecoprint und Naturfärbungen bestens auskennt und unter dem Label “Augusta – nature & passion” wunderschöne Stücke fertigt, um Hilfe gebeten und lade euch herzlich ein, mir Schritt um Schritt zu folgen, um zu sehen, was aus meinem Cardigan geworden ist:

Als Vorbereitung wurde die Jacke von Sigrid gebeizt. Dazu hat sie diese eine Stunde in Eisenwasser gekocht und über Nacht in der Beize ausgekühlt.

Ich habe die Färbermaterialien auf der Außenseite der Jacke, in die Ärmel und auf die Überlappung der Vorderteile verteilt: Rote und gelbe Zwiebelschalen, Berberitzenrinde, Anattosaat, Blauholz, Färberkrapp. Das Schwierigste war es, in den Ärmeln eine gute Verteilung der Pflanzenteile zu bekommen.
Sigrid sagt, dass diese Art des Prints und der Färbung immer Überraschungen und nie gleiche Ergebnisse bringt. Das macht auch jedes Stück zu einem Unikat! Ich war gespannt, wie die fertige Jacke aussehen wird…



Im nächsten Schritt wurde die Jacke gefaltet, auf ein Stück eines Rohres aufgeollt und mit Schnüren zusammengebunden. Nun wird dies noch gedämpft und dann …


Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Obwohl die Baumwolle keinen günstigen Untergrund darstellt, zeichnen sich die Abdrücke des Färbermaterials deutlich ab.
Danke Sigrid! Ich freu mich riesig über meine alte Jacke in neuer Façon und darüber diese aufregende Art Textilien zu Färben und zu Verschönern ausprobiert zu haben.
Ist es nicht wünschenswert, anstatt der Verwendung chemischen Farbstoffen, die der Haut und der Umwelt schaden, auf Färbermaterialien zurückzugreifen, die direkt auf dem Kompost entsorgt werden können?
Melanie und Sigrid haben auch etwas mitgefilmt und wir wollen euch natürlich einen kleinen Zusammenschnitt zeigen.
Ich bin überzeugt, so manchen von uns würde es nun ebenfalls reizen, selbst ein Kleidungsstück mit dieser Technik zu verschönern. Wer noch mehr über Melanies Zero-Waste Leben erfahren möchte, kann dies in ihrem eigenen Blog weiterlesen.
Wer die Technik des Ecoprints selbst ausprobieren möchte, wird leider noch ein wenig warten müssen. Sigrid hat in der Vergangenheit immer wieder Kurse dazu angeboten und wird dies wohl auch in Nach-Corona-Zeiten wieder machen. Natürlich werden wir euch dann darüber informieren. Die eine oder der andere von uns wird dann wohl sicher einmal dabei sein.